WordPress Kategorien, Schlagwörter und Taxonomien

Das Schlagwort- und Taxonomiesystem in WordPress ist vielseitig einsetzbar. Mit ein paar Zeilen PHP-Code an den richtigen Stellen kann man problemlos für jeden Inhaltstyp beliebig Schlagwort-Taxonomien anlegen. Es gibt auch bereits „ab Werk“ fertig eingerichtete Taxonomien. Hier eine kleine Erläuterung, was es damit in WordPress auf sich hat:

Von Wolken und Bäumen

Es gibt in WordPress zwei Taxonomietypen für Schlagwörter: Die Baumtaxonomie und die Wolkentaxonomie. Die Wolkentaxonomie hat keine hierachische Ordnung.

Unter einer Wolkentaxonomie sind alle Begriffe „gleichrangig“ und initial unsortiert. Der Vorteil einer Wolkentaxonomie ist, dass man sich um Schlagworthierarchien keine Gedanken machen muss. Der Nachteil ist, das man sich aktiv, fortlaufend und diszipliniert um einen dauerhaften Überblick über die verwendeten Begriffe kümmern muss, wenn die Taxonomie nicht schrittweise auf Dauer unbrauchbar werden soll. Informationsarchitekten und Bibliothekare können hiervon ein Lied singen.

Unter einer Baumtaxonomie sind die Begriffe hierarchisch in einer Baumstruktur geordnet. Der Vorteil einer Baumstruktur ist die vorgegebene normierte Ordnung der Schlagwörter, der Nachteil ist, das man diese Ordnung aktiv pflegen muss und sich über die Taxonomie und ihren Sinn und Zweck gut im Klaren sein muss und der Baum oft nur wirklich Sinn ergibt, wenn man sich auf ein Stichwort/Schlagwort pro Inhaltselement beschränkt, wenn man diese Inhalte zielgenau in die Hierarchie einzusortieren will. Jedenfalls sollte man sich bewusst sein, was es bedeutet, wenn man in einer Baumtaxomonie einen eingegordneten Inhalt unterschiedlichen Blättern oder Ästen im Baum zuordnet.

Die Baumtaxonomie erfordert es außerdem, dass man sich vorher klar macht, ob man Oberbegriffe – also Äste und Haupt- und Unteräste – überhaupt einzelnen Inhalten Zuordnen will oder ob die Zuordnung nur auf Blattebene erfolgen soll. Eine Baumtaxonomie kann leicht die unsortiertheit einer Wolkentaxonomie annehmen, wenn man darauf nicht dauerhaft acht gibt und dann kann die Baumhierarchie auch unbrauchbar oder sinnfrei werden.

Es ergibt auch oft Sinn, sich relativ früh über die Anzahl der Astebenen in einer Baumtaxonomie Gedanken zu machen. Sehr oft reichen zwei oder drei Ebenen in einer Baumtaxonomie um alle Inhalte in einem WordPress System passend zu verschlagworten.

Bei all diesen Überlegungen ist ein Umstand besonders wichtig zu beachten:

Spezifische Taxonomien, egal ob Wolke oder Baum, ergeben oft nur in ihrem Kontext und ihrer Fachdomäne Sinn. Ein anderer Kontext mit anderer Absicht kann eine Taxonomie und die Hierarchie ganz anders intepretieren und verwenden. Was dem einen sein Detailschlagwort ist, kann in einem anderen Kontext ein übergeordneter Rubrikbegriff sein.

WordPress „ab Werk“

In WordPress sind Beitragskategorien („Kategorie“) eine bereits „ab Werk“ eingerichtete Baumtaxonomie „Kategorie“ für Beiträge. Wenn man diese Kategorie wie vorgesehen für chronologische Inhalte wie Nachrichten verwendet, ergibt es oft Sinn, den Begriff „Kategorien“ in den Begriff „Themen“ umzuwandeln.

Die Taxonomie „Schlagwörter“ ist eine ab Werk in WordPress eingerichtete Wolkentaxonomie für Beiträge. Der Begriff „Schlagwort“ ist hier schon in Deutsch oft passgenau, unabhängig vom Einsatzzweck.

Mehrere Taxonomien

Es ist problemlos möglich und kann auch Sinn ergeben, mehrere Taxonomien parallel zu pflegen. In einem Warenkatalog könnte man z.B. öffentliche und nicht-öffentliche Metadaten in getrennten Taxonomien halten. Eine Taxomomie wäre dann zur Sortierung der Ware für Kunden, die andere enthielte dann z.B. Informationen zur Versandklasse, Zollkategorien, technischen Fullfilmentangaben oder ähnlichem.

Aber auch hier ergibt es Sinn, sich erstmal auf zwei oder drei getrennte Taxonomien festzulegen, um die Inhalte und Informationen nicht mit einer unwartbaren Übermenge an Schlagwörtern zu überfrachten.


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