Der Jamstack

Moderne verteilte Webentwicklung beinhaltet Nutzeroberflächen, die asynchron und unabhängig von der Nutzeraktivität mit serverseitigen Systemen und deren Diensten kommunizieren, oft mit mehreren gleichzeitig. Serverseitig sind es nicht einzelne monolithische Webserver, die diese Dienste anbieten, sondern verteilte und sehr oft in sogenannten Containern virtualisierte Server, die bei großen Applikationen oft nur eine Auswahl an speziellen Funktionen anbieten. Dies ermöglicht die einfache unabhängige Skalierung und Aktualisierung von einzelnen Funktionen, ohne das Nutzer dies überhaupt bemerken.

Eine Kerntechnologie, die für diese Art von Systemarchitektur im Web bestens geeignet ist, ist der Jamstack. Hier laufen im Front- und Backend gleichermaßen die gleichen Laufzeitumgebungen mit der gleichen Programmiersprache und ermöglichen die nahtlose Umstrukturierung von Front- und Backend Lasten, weil sich Server und moderner Webbrowser in ihrem grundlegenden Funktionsangebot nicht mehr unterscheiden.

Der Jamstack ist kein Allheilmittel. Er erfordert ein fortgeschrittenes Verständnis von verteilter und service-orientierter Softwarearchitektur, professionell durchgeführte Softwareentwicklung und einen professionellen und ausfallsicheren Betrieb. Auf Positionen, die Entscheidungen zu Art und Funktionsumfang der Software treffen müssen technisch kompetente Entscheidungsträger sitzen und diese müssen wissen, dass es unabdingbar ist, regelmäßigen Kontakt mit technischem Personal aufzunehmen, um nachhaltig und störungsfrei Entwicklung und Betrieb ermöglichen.

Sind diese Grundvorraussetzungen vorhanden, ist der Jamstack die Methode der Wahl um moderne skalierbare webzentrische Applikationen mit freien quelloffenen Technologien zu bauen. Dabei ist zu bedenken, dass für viele Anforderungen eine klassische Lösung immer noch die bessere ist, zumal diese – richtig aufgesetzt – deutlich weniger dauerhafte Betreuung durch Fachleute benötigen.


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